Hyundai: Die Pizza bezahlt das Auto
Mittwoch, 26. Mai 2021

Hyundai: Die Pizza bezahlt das Auto

In der Zukunft fährt der Verkehr nicht nur elektrisch, er ist vor allem auch vernetzt. Welche Rolle das einzelne Auto dabei spielen könnte, zeigt der koreanische Hersteller Hyundai am Beispiel des neuen Ioniq 5.

Mit der Einführung der Elektro-Limousine Tesla Model S im Jahr 2012 fügte der kalifornische E-Pionier Tesla dem Fahrzeug einen einzigartigen Verkaufsvorteil hinzu: kostenloses Tanken. Exklusiv für die Fahrer der Marke baute Tesla ein Netz von Supercharger-Ladestationen auf, an denen nur sie ihre Autos aufladen konnten. Neben dem gesparten Geld hatten die Supercharger einen weiteren unschlagbaren Vorteil für Tesla-Fahrer: kein Ärger mit Mitgliedskarten, Jahresabonnements und PIN-Codes, einfach einstecken und losfahren.

Kostenloses Laden gehört inzwischen der Vergangenheit an, Käufer der neueren Tesla-Modelle müssen bei der Nutzung eines Superchargers für ihren Strom bezahlen. Um die Abrechnung kümmert sich das Fahrzeug aber weiterhin selbst - nach dem Anschließen des Ladekabels identifiziert sich das Auto an der Ladesäule, und das Geld für den geladenen Strom wird automatisch abgebucht. Eine ähnliche Technik bietet Mercedes für den neuen EQS an, wenn er an einer Ionity-Ladestation geladen wird, an deren Betreibergesellschaft Mercedes-Benz beteiligt ist.

Parken, Laden, Pizza

Das Auto bezahlt seinen Strom selbst - dies als neuen Bezahltrend zu deuten, wäre vielleicht etwas verfrüht, wenn es nicht um Hyundai ginge. Der koreanische Hersteller hat das Thema In-Car-Payment einen Schritt weiter gebracht. Der neue Hyundai Ioniq 5, der in diesen Tagen auf den Markt kommt, kann nicht nur seine eigene Stromrechnung bezahlen, sondern auch andere Dinge, die während der Fahrt anfallen, wie etwa Parkgebühren oder eine Pizza am Drive-In-Schalter.

Grundlage für die Bezahlfunktion ist das Bluelink-System von Hyundai. Bluelink ist ein Abo-Service, der Dienstleistungen rund ums Auto ermöglicht, von der Steuerung der Klimaanlagenfernsteuerung bis zum Werkstattvertrag. Bluelink bietet auch die Grundlage für das Teilen des Autos: Der Besitzer kann auf seinem Smartphone virtuelle Schlüssel erstellen und diese an andere weiterleiten. Diese können dann den Ioniq 5 damit öffnen und fahren.

Die App wird durch das Auto ersetzt

Für die In-Car-Payment-Funktionen, die Hyundai im Herbst 2021 in den USA auf den Markt bringen will, wurden bereits Partnerschaften mit der Pizzeria-Kette Dominos, der Parkplatz-Lade-App Parkwhiz und dem Startup Chargehub geschlossen. Chargehub berechnet den Strom an einer Vielzahl von Ladestationen.

Durch die Integration dieser Dienste in Hyundais Bluelink werden die Apps der Anbieter ersetzt, die Einkäufe werden über das digitale Entertainmentsystem des Autos ausgewählt und die Abrechnung erfolgt über die Kreditkarte, deren Daten der Besitzer in Bluelink hinterlegt hat. 

Bei Firmenwagen kann der Strom fürs Fahren und das Parkticket fürs Parken über das gleiche Konto abgerechnet werden, über das auch die Garagenrechnung bezahlt wird.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem Blogbeitrag Das vernetzte Auto ist längst Realität: Smartstore und Connected Car Commerce: Das neue Ökosystem

Hinterlassen Sie einen Kommentar